Günther Josef Loch

Schriftsteller. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1907    † 1944

 

Lebenslauf

Günther Josef Loch wurde am 29.1.1907 in Königshütte (Schlesien) geboren. Er war Schriftsteller.

Mitglied der Zentrumspartei und der Großösterreichischen Freiheitsbewegung

Bis 1932 war Günther Josef Loch Mitglied der Zentrumspartei. Er war Mitglied der Großösterreichischen Freiheitsbewegung um Jakob Kastelic. Im April 1935 zog er nach Wien; wurde 1936 ausgewiesen, blieb aber unangemeldet und unter falschem Namen da.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 22. 7. 1940 wurde Günther Josef Loch verhaftet und am 25. 2. 1944 zum Tode verurteilt. Die in seiner Verhandlung Mitangeklagten Ignaz Kühmayer und Herbert Christian wurden beide begnadigt. Am 21.6.1944 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus dem Urteil

„In der Folgezeit suchte Loch wöchentlich ein- bis zweimal Kastelic in seiner Kanzlei auf und sprach dabei mit ihm über die weitere Arbeit in der Organisation. Dabei erfuhr er, dass Kastelic den Studenten [Karl] Rössel-Majdan zu seinem Stellvertreter, den Kaufmann [Oskar] Bourcard zum Organisationsleiter, den ehemaligen Gewerkschaftssekretär [Johann] Schwendenwein zum Referenten für Arbeiterfragen und den Studenten [Ernst] Haller zum Führ­er der Studentengruppe sowie zum allgemeinen Verbindungsmann bestellt hatte. Loch übernahm das außenpolitische Referat (…)“

Gedenktafel

Sein Name steht auf einer Gedenktafel im Minoritenkonvent (Wien 8, Alser Straße 17).

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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